Ökolandbau statt Agrarfabriken

Warum wir eine andere Landwirtschaft brauchen

Das aktuelle Leitbild ist klar: eine hochsubventionierte Landwirtschaft produziert in industriellen Strukturen unter Ausbeutung der Ressourcen Boden, Wasser und Luft und mit hohem Aufwand an fossiler Energie Nahrung für einen globalisierten Markt. Doch diese industrielle Landwirtschaft wird die Umwelt nachhaltig schädigen und trägt dazu bei, den Klimawandel weiter zu beschleunigen. Schon jetzt zeigt sich, dass die Unmengen an Gülle aus der Tierhaltung das Grundwasser stark belasten. Agrarchemikalien und Monokulturen bedrohen die Existenz vieler Tier- und Pflanzenarten. Tiere werden unter unwürdigen Bedingungen gehalten und ausgebeutet. Antibiotika in der Tiermast und Agrochemikalien erzeugen gefährliche Resistenzen. Hinzu kommen Bodenverdichtung, Erosion und zunehmende Bodenunfruchtbarkeit. Die gesellschaftlichen Folgen sind ebenfalls erheblich: immer mehr bestimmen multinationale Saatgut- und Agrochemiekonzerne, was wir essen und wie es produziert wird. Und diese industrielle Agrarwirtschaft funktioniert nur, weil wir die Böden und Rohstoffe von Dritt- und Schwellenländern ausbeuten und ihre heimische Wirtschaft mit unseren Abfällen ruinieren. Den Preis für die Folgen dieser Entwicklung zahlen wir alle.

Geht es auch anders? Längst ist klar und amtlich bestätigt: es geht nur anders. Soll die Erde auch die kommenden Generationen ernähren, müssen die Prinzipien des ökologischen Landbaus zum neuen Leitbild werden. Eine nachhaltige Landwirtschaft produziert nach den Grundsätzen einer Kreislaufwirtschaft. Die Tierhaltung ist regional flächengebunden und unabhängig von Fleischkonzernen. Die Besatzdichte ist so weit begrenzt, dass die artgemäßen Verhaltensweisen ausgelebt werden können und der Medikamenteneinsatz die Ausnahme bleibt. Der Einsatz von Chemie auf dem Acker ist auf das absolut Notwendige begrenzt. Eine nachhaltige Landwirtschaft übernimmt auch die Verantwortung dafür, dass die Biodiversität nicht abnimmt. Und sie ist „enkeltauglich“, d.h. sie sichert die Unabhängigkeit und die wirtschaftliche Existenz familiengeführter bäuerlicher Betriebe ohne Boden, Wasser und Luft zu schädigen oder zu verschmutzen.

Doch das geht nur mit den Landwirten, nicht gegen sie. Und wir als Verbraucher müssen uns der Verantwortung dafür stellen und unseren Beitrag leisten. Von der Politik fordern wir, dass sie die Rahmenbedingungen dafür schafft.